Wärme und Strom durch die Kraft-Wärme-Kopplung

Wärme und Strom durch die Kraft-Wärme-Kopplung

Was macht Ihre tägliche Arbeit aus?

Mit meinem Team bin ich für die Technik unserer Kraftwerke zuständig, die Strom und Wärme erzeugen. Damit die Versorgung zuverlässig läuft, müssen wir Tag und Nacht einsatzbereit sein und sind viel unterwegs. Jedes Kraftwerk ist spezifisch. Wir haben Anlagen aus mehr als 100 Jahren: vom denkmalgeschützten Neckarwerk bis zur supermodernen ökologischen Wärmezentrale in Dettenhausen. Das ist sehr vielseitig. Heute Morgen zum Beispiel haben wir mit Wärmebildkameras und Drohnen des THW einen Schaden im Fernwärmenetz aufgespürt.

Der meiste Strom, den die swt in Tübingen erzeugen, stammt aus Kraft-Wärme-Kopplung. Können Sie das kurz erklären?

Wir erzeugen Strom aus Erdgas und nutzen zugleich die Wärme der großen Motoren für unser Fernwärmenetz. Das ist eine emissionsarme und effiziente Sache. Wie viel Strom erzeugt wird, berechnet eine Software namens BoFit, die unterschiedlichste Faktoren berücksichtigt, etwa Strom- und Gaspreis, Wetter- und Verbrauchsdaten. In Ferienzeiten sinkt der Strombedarf, im Sommer ist mehr Solarstrom im Netz, im Winter steigt der Wärmebedarf. Dabei müssen wir in Tübingen stets so viel selbst erzeugen, dass wir nie mehr als 52 Megawatt Leistung von außen beziehen, sonst würde es sehr teuer. Wir richten die Erzeugung also optimal aus.

Wie wird Tübingens Energieerzeugung in der Zukunft aussehen?

Die Abkehr von fossilen Brennstoffen beschäftigt uns sehr, da laufen spannende Projekte. Was die BHKW angeht, wäre in Zukunft eine Beimischung von Wasserstoff denkbar, aber noch ist das Transportproblem ungelöst.