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Versorgung und Qualität

Was es beim Lebensquell Wasser braucht, sind erfahrene und verantwortungsbewusste Menschen, fortschrittliche Methoden der Wasseraufbereitung und unbestechliche Messsysteme. Jahr für Jahr investieren wir in die technische Qualität unseres Leitungsnetzes, in Pumpstationen und die Wasseraufbereitung.

Herkunft und Wasserhärte

Wasser vom Bodensee und dem Neckartal

Unser Tübinger Trinkwasser ist die perfekte Mischung von Grundwasser aus dem nahegelegenen Neckartal und Bodenseewasser, das der Rhein mit naturbelassenem Schmelz- und Regenwasser aus den Alpen speist. Damit können wir für unsere Trinkwasserversorgung auf Ressourcen von ausgezeichneter Qualität zurückgreifen.

Gut drei Viertel des Tübinger Wassers kommen vom Bodensee - über Fernleitungen, deren Stahl- und Spannbetonrohre einen Durchmesser von mehr als zwei Metern haben. Wegen seiner angenehmen Härte ist dieses Wasser bestens für die Mischung mit unserem eigenen Wasser aus dem Neckartal geeignet, das wir in zwei Pumpwerken nach oben fördern.

In unserem Mischbehälter auf dem Sand vermengen wir Bodensee- und Neckartalwasser miteinander und versorgen von dort aus die Tübinger Kernstadt und die meisten Stadtteile der Universitätsstadt. Ausgenommen hiervon sind lediglich die beiden Ortsteile Pfrondorf und Herrlesberg, in die wir kein Mischwasser, sondern reines Bodenseewasser liefern.

In Unterjesingen, Hagelloch, Hirschau oder Bühl wiederum läuft aus dem Wasserhahn hochwertiges, teils mit Bodenseewasser gemischtes Grundwasser aus dem Ammer- und Neckartal, das von der Ammertal Schönbuchgruppe gefördert wird.

Wo auch immer Sie in Tübingen zu Hause sind, Ihr Wasser aus der Leitung liegt im mittleren Härtebereich 2, was einem Wert von 8,4 bis 14° deutscher Härt (dH) entspricht.

Tübinger Trinkwasserversorgungszonen und Härtebereiche

Gebiet

Wasserherkunft

Calciumcarbonat

Härtebereich

Berghof, Eichalde, Herrlesberg, Pfrondorf

BWV

1,62 mmol/l

mittel

Kernstadt, Derendingen, Kilchberg, Kreßbach, Lustnau, Weilheim, Bebenhausen

Mischwasser BWV / Eigenwasser

1,73 mmol/l

mittel

Bühl, Hirschau, Unterjesingen (Niederzone)

Wasser ASG

2,20 mmol/l

mittel

Hagelloch, Unterjesingen (Hochzone)

Mischwasser ASG / BWV

2,00 mmol/l

mittel

Härtebereiche:
weich: weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat/Liter (entspricht 8,4° dH)
mittel: 1,5 – 2,5 Millimol Calciumcarbonat/Liter (entspricht 8,4-14°dH)
hart: mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat/Liter (entspricht über 14° dH)

Wasserqualität

Nachgewiesene erstklassige Trinkwasserqualität

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Die Trinkwasserverordnung sieht eine regelmäßige Analyse auf 64 Stoffe und Mikroorganismen vor. Das Tübinger Trinkwasser beproben wir daher regelmäßig mit über 500 Untersuchungen im Jahr - an unseren Brunnen, den Speicheranlagen und am Leitungsnetz. Das sind mehr Analysen als der Gesetzgeber vorschreibt, doch wir können sicher sein, dass unser TüWasser die strengen gesetzlichen Anforderungen zu jeder Zeit vollständig erfüllt. Eine Gewissheit, die wir gerne an Sie weitergeben.

Alle aus den einzelnen Laborergebnissen ermittelten Durchschnittswerte fassen wir in unserem jährlich erscheinenden Trinkwasserbericht zusammen.

Um die hygienische Qualität des Tübinger Trinkwassers sicher zu stellen, desinfizieren wir unser Tübinger Eigenwasser mit Chlor. Die Dosierung ist allerdings so gering, dass die Stoffe bei Ihnen zu Hause nicht mehr nachweisbar sind.

Einflüsse auf die Wasserqualität

Mit unserer Arbeit stellen wir eine erstklassige Trinkwasserqualität bis zur Übergabestelle an Ihrer Grundstücksgrenze sicher. Doch auch die Hausanschlussleitung, die Wasserinstallation im Haus und Armaturen können einen Einfluss auf das Wasser haben, das Sie zapfen. Innerhalb des Tübinger Versorgungsgebietes sollten Sie ausschließlich die folgenden Werkstoffe in Ihrer Hausinstallation verwenden: Kupfer, Kunststoffe, nichtrostender und verzinkter Stahl, doch letzterer sollte nicht in Wassersystemen eingesetzt werden.

Wenn Sie verunsichert sind und Schadstoffe in Ihrem Trinkwasser vermuten, reichen Sie am besten eine Probe bei einem Analyselabor ein.

Grundwasserschutz

Trinkwasserschutz ist Grundwasserschutz

Wasser ist laut der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein ererbtes Gut, das in besonderem Maße geschützt werden muss. Da in Deutschland mehr als 70 Prozent des bereitgestellten Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen wird, ist Trinkwasserschutz in erster Linie Grundwasserschutz. Denn: Verschmutzungen, die heute ins Grundwasser gelangen, belasten die Trinkwasserqualität noch nach Jahrzehnten.

Jeder unserer Tübinger Brunnen liegt deshalb in einem eigenen Wasserschutzgebiet. Alle Trinkwasserschutzgebiete im Neckartal zusammengenommen haben eine Fläche von rund 300 Hektar.

Schutzzonen

Das Einzugsgebiet eines Brunnens wird in drei Schutzzonen eingeteilt. Es gilt: Je näher zur Brunnenanlage, desto strenger die Schutzbestimmung. Insbesondere die Landbewirtschaftung ist eingeschränkt und das Ausbringen von Dünger stark reglementiert.

  • Schutzzone I:  Der Fassungsbereich des Trinkwasserbrunnens ist eingezäunt. Hier ist jede Nutzung, die nicht unmittelbar der Wasserversorgung dient, verboten, auch Fahr- oder Fußgängerverkehr.
  • Schutzzone II: Die engere Schutzzone erstreckt sich von der Außengrenze der Schutzzone I bis zu der Linie, von der das Grundwasser etwa 50 Tage benötigt, um in die Wasserfassung zu gelangen. Diese Zone soll das Trinkwasser vor bakteriellen Verunreinigungen schützen, denn Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten, die ins Grundwasser gelangen, sterben während der 50 Tage auf ihrer Passage im Grundwasserkörper.
  • Schutzzone III: Die äußere Schutzzone reicht von der Außengrenze der Zone II bis zur Grenze des Einzugsgebiets des Grundwasserbrunnens.

Ihr Beitrag zum Grundwasserschutz

Zum Schutz des Wassers können aber auch Sie ganz persönlich etwas beitragen, beispielsweise

  • alte Batterien oder Farbeimer nicht achtlos in den Müll werfen,
  • das Auto nicht vor der Haustür waschen, denn ein Liter Altöl kann Hunderttausende Liter Wasser verderben,
  • sowie beim Waschen die Mengenangaben des Waschmittelherstellers beachten und auf Weichspüler verzichten.

Infrastruktur

Horizontalfilterbrunnen

Die Kies- und Sandschichten des Neckartals wirken wie ein natürlicher Filter. Beim Versickern durch verschiedene Schichten wird das Wasser von biologischen und chemischen Verunreinigungen befreit. Durch sternförmige Filterstränge des Horizontal- und Vertikalfilterbrunnens Unteres Neckartal gelangt das Grundwasser in den Brunnenschacht.

Gehrnfeld-Brunnen

Der Gehrnfeld-Brunnen südlich von Hirschau liefert einen Großteil des geförderten Eigenwassers.

Mischbehälter Sand

Im Mischbehälter Sand werden Eigen- und Bodenseewasser im Verhältnis 1:3 gemischt. Um zu verhindern, dass dabei aggressive Kohlensäure frei wird, die im Netz Korrosionen verursachen könnte, wird die überschüssige Kohlensäure aus dem Eigenwasser entfernt. Eine Strahldüse setzt dem Neckartal-Wasser Luftperlen zu, die die Kohlensäure "ausgasen".

Wasserbehälter

Durch 14 Wasserbehälter gelangt das Trinkwasser in die Tübinger Haushalte. Insgesamt steht ein Speichervolumen von über 31 Millionen Litern zur Verfügung.

Bodenseewasser

Etwa drei Viertel des Tübinger Trinkwassers stammen aus dem Bodensee. Der Bodensee ist ein nahezu unerschöpfliches Trinkwasserreservoir. Tübingen ist seit der Gründung 1954 Mitglied der Bodensee-Wasserversorgung, der größten Fernwasserversorgung Deutschlands. Sie beliefert etwa 320 Städte und Gemeinden mit rund 4 Millionen Einwohnern.

Wissenswertes zum TüWasser

Die Mischung macht's

Unser Trinkwasser ist eine Mischung aus Bodenseewasser und Grundwasser aus dem Neckartal – beides Ressourcen von ausgezeichneter Qualität. 1992 wurde der Wasserbehälter auf dem Sand für das Mischkonzept umgebaut. Seitdem ist er das Herz der Tübinger Wasserversorgung. Auf Anfrage steht er Besuchergruppen offen. Eine Ausstellung dort informiert über Fakten und Hintergründe zum TüWasser.

Ins Thema eintauchen können sie auch gleich hier:

Bildergalerie zur Tübinger Trinkwasserversorgung

Häufige Fragen

  • Welche Qualität hat unser Trinkwasser?

    Das Trinkwasser im Stadtgebiet Tübingen liegt im mittleren Härtebereich bei etwa 14° deutscher Härte (dH). Der Härtegrad ist ein Maß für den Kalkgehalt des Wassers. 1° dH entspricht 0,1783 mmol Calciumcarbonat je Liter Trinkwasser.

  • Ist das Wasser auch für die Zubereitung von Babynahrung geeignet? Oder sollte man es vorher abkochen?

    Das Tübinger Trinkwasser ist für die Zubereitung von Babynahrung ohne Einschränkung geeignet. Lediglich das Wasser im Endbereich der Installation sollten Sie nach längerer Standzeit (z.B. nach der Nacht) einen Moment ablaufen lassen, denn über die Armaturen können sich (Schwer)Metalle im Trinkwasser ablagern.

  • Kommt aus allen Tübinger Wasserhähnen das gleiche Trinkwasser?

    Das Wasser in unserem Versorgungsgebiet ist nicht einheitlich gleich. Es gibt Bereiche, die mit einer Mischung aus Neckartalwasser und Bodenseewasser versorgt werden, andere beziehen nur Bodenseewasser oder von der Ammertal Schönbuchgruppe gefördertes Wasser. Mehr über die einzelnen Wasserzonen des Tübinger Trinkwassers lesen Sie unter dem Menüpunkt TüWasser.

  • Im Chemielexikon für Tübingen wird eine Wasserhärte von etwa 40 Grad deutscher Härte (dH) angegeben, die Stadtwerke Tübingen geben 14 Grad dH an. Was ist richtig?

    Die Stadtwerke Tübingen fördern Eigenwasser in ihren Wasserschutzgebieten. Ein großer Teil des Tübinger Wasserbedarfs wird aber über Versorgungsnetze aus dem Bodensee abgedeckt. Die Stadtwerke mischen das eigene Wasser mit dem Bodenseewasser und erhalten dann wesentlich kalkärmeres Wasser mit einer Härte von 14 Grad.

  • Sind in Tübingen Entkalkungsgeräte erforderlich?

    Nein, im Allgemeinen nicht. Calcium ist ein wichtiger Baustoff für unsere Knochen und Zähne Es ist im Tübinger Trinkwasser in gesundheitszuträglichen Mengen enthalten. Sie können das Tübinger Wasser also unbesorgt trinken, ohne es vorher zu entkalken. Auch Babynahrung kann bedenkenlos zubereitet werden. Für spezielle Einsatzzwecke, wie beispielsweise in Aquarien für besondere Fischarten oder zur Bewässerung kalkempfindlicher Pflanzen, ist jedoch eine Enthärtung notwendig.

  • Wie muss ich meine Spülmaschine einstellen oder welchen Härtegrad muss ich für die Verwendung von Waschmittel zugrunde legen?

    In der Gebrauchsanleitung Ihres Haushaltsgeräts finden Sie in der Regel eine Tabelle, in der für den Wasserwert die notwendige Einstellung ausgelesen werden kann. Dabei werden meist drei mögliche Maßeinheiten genannte: °dH (deutsche Härtegrade); mmol/l oder der Härtebereich gemäß Waschmittelgesetz. Dabei entsprechen 14,0° dH dem Härtebereich 2.

  • Wird das Wasser gechlort und warum?

    Um die hygienische Qualität des Tübinger Trinkwassers sicher zu stellen, desinfizieren wir das Bodenseewasser und unser Tübinger Eigenwasser mit Chlor, das Wasser der Ammertal Schönbuchgruppe mit Chlordioxid. Die Dosierung ist allerdings so gering, dass die Stoffe bei Ihnen zu Hause nicht mehr nachweisbar sind. In unseren eigenen Pumpwerken Gehrnfeld und Unteres Neckartal chloren wir das Rohwasser mit einem Konzentrationsbereich nach der Aufbereitung von ca. 0,1 mg/l Cl2. Zulässig nach Trinkwasserverordnung wäre ein Wert von 0,3 mg/l Cl2.

  • Welchen Wasserdruck habe ich?

    Der Wasserdruck im Tübinger Stadtgebiet ist nicht einheitlich. Je nach Lage Ihrer Wohnung in der Versorgungszone ergibt sich der Wasserdruck an Ihren Abnahmestellen.

  • Wie hoch ist der durchschnittliche Wasserverbrauch?

    Der durchschnittliche Wasserverbrauch liegt in Tübingen bei rund 120 Litern pro Einwohner und Tag. Etwa die Hälfte davon wird als warmes Wasser verwendet.

  • Wie hoch sind die Abwassergebühren?

    Die Gebühren werden von der Stadt Tübingen festgesetzt. Die aktuelle Höhe erfahren Sie bei der Universitätsstadt Tübingen. Die Stadtwerke Tübingen ziehen die Abwassergebühren im Auftrag der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen (KST) ein.

  • Mein Wasserzähler tropft. Wem melde ich den Schaden?

    Bitte melden Sie den Schaden unserer Leitwarte. Sie ist rund um die Uhr besetzt, Telefon 07071 157-111.

  • Was muss ich bei einem Rohrbruch tun?

    Bitte informieren Sie uns umgehend unter Tel. 07071 157-111. Die Stadtwerke Tübingen sind für das Leitungsnetz, die Anschlussleitung bis zur Hauptabsperrarmatur und den Wasserzähler verantwortlich. Ab der Hauptabsperrarmatur muss sich der Hauseigentümer kümmern und den Schaden durch ein Installationsunternehmen beheben lassen.

  • Was muss ich nach einer Austrocknungsmaßnahme tun?

    In den Trocknungsgeräten befindet sich ein eigener Verbrauchszähler. Nach Ende der Maßnahme teilt Ihnen der entsprechende Handwerker den Stromverbrauch mit, damit Sie sich die Kosten von der Versicherung erstatten lassen können. Wenn Sie uns ebenfalls diesen Sonderverbrauch mitteilen, können wir diesen bei der Berechnung der neuen Abschläge für das Folgejahr berücksichtigen, indem wir die Monatsbeiträge nicht erhöhen.

  • Im Keller rauscht die Wasserleitung. Was soll ich tun?

    Rohrbrüche im Wassernetz erzeugen ein Rauschen an der Fehlerstelle. Melden Sie uns Wasserrauschen an Ihrer Hauptleitung, das Sie nicht zuordnen können unter Telefon 07071 157-111.

  • Auf der Straße tritt Wasser aus. Was ist zu tun?

    Tritt Wasser aus dem Boden aus, kann es sich um einen Rohrbruch im Wassernetz handeln. Bitte melden Sie Ihre Beobachtung unseren Kollegen in der Leitwarte unter Telefon 07071 157-111.