Tübinger Trinkwasser

Was es beim Lebensquell Wasser braucht, sind erfahrene und verantwortungsbewusste Menschen, fortschrittliche Methoden der Wasseraufbereitung und unbestechliche Messsysteme. Jahr für Jahr investieren wir in die technische Qualität unseres Leitungsnetzes, in Pumpstationen und die Wasseraufbereitung.

Herkunft und Wasserhärte

Gebiet

Wasserherkunft

Calciumcarbonat

Härtebereich 

Berghof, Eichhalde, Herrlesberg, Pfrondorf

BWV 

1,62 mmol/l

mittel

Kernstadt, Derendingen, Kilchberg, Kreßbach, Lustnau, Weilheim, Bebenhausen

Mischwasser BWV / Eigenwasser

1,73 mmol/l

mittel

Bühl, Hirschau, Unterjesingen (Niederzone)

Wasser ASG 

2,20 mmol/l

mittel

Hagelloch, Unterjesingen (Hochzone)

Mischwasser ASG / BWV 

2,00 mmol/l

mittel

Tübinger Trinkwasser-Versorgungszonen

Wasser vom Bodensee und dem Neckartal

Unser Tübinger Trinkwasser ist die perfekte Mischung von Grundwasser aus dem nahegelegenen Neckartal und Bodenseewasser, das der Rhein mit naturbelassenem Schmelz- und Regenwasser aus den Alpen speist. Damit können wir für unsere Trinkwasserversorgung auf Ressourcen von ausgezeichneter Qualität zurückgreifen.

Gut drei Viertel des Tübinger Wassers kommen vom Bodensee - über Fernleitungen, deren Stahl- und Spannbetonrohre einen Durchmesser von mehr als zwei Metern haben. Wegen seiner angenehmen Härte ist dieses Wasser bestens für die Mischung mit unserem eigenen Wasser aus dem Neckartal geeignet, das wir in zwei Pumpwerken nach oben fördern.

In unserem Mischbehälter auf dem Sand vermengen wir Bodensee- und Neckartalwasser miteinander und versorgen von dort aus die Tübinger Kernstadt und die meisten Stadtteile der Universitätsstadt. Ausgenommen hiervon sind lediglich die beiden Ortsteile Pfrondorf und Herrlesberg, in die wir kein Mischwasser, sondern reines Bodenseewasser liefern.

In Unterjesingen, Hagelloch, Hirschau oder Bühl wiederum läuft aus dem Wasserhahn hochwertiges, teils mit Bodenseewasser gemischtes Grundwasser aus dem Ammer- und Neckartal, das von der Ammertal Schönbuchgruppe gefördert wird.

Wo auch immer Sie in Tübingen zu Hause sind, Ihr Wasser aus der Leitung liegt im mittleren Härtebereich 2, was einem Wert von 8,4 bis 14° deutscher Härte (dH) entspricht.

Nachgewiesene erstklassige Trinkwasserqualität

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel. Die Trinkwasserverordnung sieht eine regelmäßige Analyse auf 64 Stoffe und Mikroorganismen vor. Das Tübinger Trinkwasser beproben wir daher regelmäßig mit über 500 Untersuchungen im Jahr - an unseren Brunnen, den Speicheranlagen und am Leitungsnetz. Das sind mehr Analysen als der Gesetzgeber vorschreibt, doch wir können sicher sein, dass unser TüWasser die strengen gesetzlichen Anforderungen zu jeder Zeit vollständig erfüllt. Eine Gewissheit, die wir gerne an Sie weitergeben.

Alle aus den einzelnen Laborergebnissen ermittelten Durchschnittswerte fassen wir in unserem jährlich erscheinenden Trinkwasserbericht zusammen.

Einflüsse auf die Wasserqualität

Mit unserer Arbeit stellen wir eine erstklassige Trinkwasserqualität bis zur Übergabestelle an Ihrer Grundstücksgrenze sicher. Doch auch die Hausanschlussleitung, die Wasserinstallation im Haus und Armaturen können einen Einfluss auf das Wasser haben, das Sie zapfen. Innerhalb des Tübinger Versorgungsgebietes sollten Sie ausschließlich die folgenden Werkstoffe in Ihrer Hausinstallation verwenden: Kupfer, Kunststoffe, nichtrostender und verzinkter Stahl, doch letzterer sollte nicht in Wassersystemen eingesetzt werden.

Wenn Sie verunsichert sind und Schadstoffe in Ihrem Trinkwasser vermuten, reichen Sie am besten eine Probe bei einem Analyselabor ein.

Trinkwasserschutz ist Grundwasserschutz

Wasser ist laut der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein ererbtes Gut, das in besonderem Maße geschützt werden muss. Da in Deutschland mehr als 70 Prozent des bereitgestellten Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen wird, ist Trinkwasserschutz in erster Linie Grundwasserschutz. Denn: Verschmutzungen, die heute ins Grundwasser gelangen, belasten die Trinkwasserqualität noch nach Jahrzehnten.

Jeder unserer Tübinger Brunnen liegt deshalb in einem eigenen Wasserschutzgebiet. Alle Trinkwasserschutzgebiete im Neckartal zusammengenommen haben eine Fläche von rund 300 Hektar.

Trinkwasser-Schutzzonen

Das Einzugsgebiet eines Brunnens wird in drei Schutzzonen eingeteilt. Es gilt: Je näher zur Brunnenanlage, desto strenger die Schutzbestimmung. Insbesondere die Landbewirtschaftung ist eingeschränkt und das Ausbringen von Dünger stark reglementiert.

Schutzzone I:  Der Fassungsbereich des Trinkwasserbrunnens ist eingezäunt. Hier ist jede Nutzung, die nicht unmittelbar der Wasserversorgung dient, verboten, auch Fahr- oder Fußgängerverkehr.

Schutzzone II: Die engere Schutzzone erstreckt sich von der Außengrenze der Schutzzone I bis zu der Linie, von der das Grundwasser etwa 50 Tage benötigt, um in die Wasserfassung zu gelangen. Diese Zone soll das Trinkwasser vor bakteriellen Verunreinigungen schützen, denn Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten, die ins Grundwasser gelangen, sterben während der 50 Tage auf ihrer Passage im Grundwasserkörper.

Schutzzone III: Die äußere Schutzzone reicht von der Außengrenze der Zone II bis zur Grenze des Einzugsgebiets des Grundwasserbrunnens.

Ihr Beitrag zum Grundwasserschutz

Zum Schutz des Wassers können aber auch Sie ganz persönlich etwas beitragen, beispielsweise

  • alte Batterien oder Farbeimer nicht achtlos in den Müll werfen,
  • das Auto nicht vor der Haustür waschen, denn ein Liter Altöl kann Hunderttausende Liter Wasser verderben,
  • sowie beim Waschen die Mengenangaben des Waschmittelherstellers beachten und auf Weichspüler verzichten.

Trinkwasser-Infrastruktur

Horizontalfilterbrunnen

Die Kies- und Sandschichten des Neckartals wirken wie ein natürlicher Filter. Beim Versickern durch verschiedene Schichten wird das Wasser von biologischen und chemischen Verunreinigungen befreit. Durch sternförmige Filterstränge des Horizontal- und Vertikalfilterbrunnens Unteres Neckartal gelangt das Grundwasser in den Brunnenschacht.

Mischbehälter Sand

Im Mischbehälter Sand werden Eigen- und Bodenseewasser im Verhältnis 1:3 gemischt. Um zu verhindern, dass dabei aggressive Kohlensäure frei wird, die im Netz Korosionen verursachen könnte, wird die überschüssige Kohlensäure aus dem Eigenwasser entfernt. Eine Strahldüse setzt dem Neckartal-Wasser Luftperlen zu, die die Kohlensäure "ausgasen".

Bodenseewasser

Etwa drei Viertel des Tübinger Trinkwassers stammen aus dem Bodensee. Der Bodensee ist ein nahezu unerschöpfliches Trinkwasserreservoir. Tübingen ist seit der Gründung 1954 Mitglied der Bodensee-Wasserversorgung, der größten Fernwasserversorgung Deutschlands. Sie beliefert etwa 320 Städte und Gemeinden mit rund 4 Millionen Einwohnern.

Gehrnfeld-Brunnen

Der Gehrnfeld-Brunnen südlich von Hirschau liefert einen Großteil des geförderten Eigenwassers.

Wasserbehälter

Durch 14 Wasserbehälter gelangt das Trinkwasser in die Tübinger Haushalte. Insgesamt steht ein Speichervolumen von über 31 Millionen Litern zur Verfügung.
 

Wasserversorgung

Mit knapp 600 Kilometern Wasser-Rohrleitungen versorgen wir in Tübingen über 90.000 Personen.

Die Mischung macht's

Unser Trinkwasser ist eine Mischung aus Bodenseewasser und Grundwasser aus dem Neckartal – beides Ressourcen von ausgezeichneter Qualität. 1992 wurde der Wasserbehälter auf dem Sand für das Mischkonzept umgebaut. Seitdem ist er das Herz der Tübinger Wasserversorgung. Auf Anfrage steht er Besuchergruppen offen. Eine Ausstellung dort informiert über Fakten und Hintergründe zum TüWasser. Ins Thema eintauchen können Sie auch gleich hier:

FAQ Trinkwasser

Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel und eignet sich ideal zum Trinken. Damit das Trinkwasser jederzeit im der gelieferten Qualität aus dem Wasserhahn kommt, empfiehlt die DIN 1988-100:2011-08 unter anderem eine regelmäßige Trinkwasserentnahme an allen Wasserhähnen.

Stagnationswasser, also Wasser das über einen längeren Zeitraum (z. B. über Nacht) still in der Leitung stand, sollten Sie weder zum Trinken noch zur Zubereitung von Speisen und Getränken verwenden. Nutzen Sie es stattdessen anderweitig, z. B. zum Blumengießen oder Putzen. Lassen Sie das Wasser einen Moment ablaufen, bis es deutlich kühler aus der Leitung kommt. Denn über die Armaturen können sich (Schwer-)Metalle im Trinkwasser ablagern. 

Bei einer Nichtnutzung (Gästebad, Ferienwohnung, längere Abwesenheit) empfehlen wir Ihnen regelmäßiges Spülen der Leitungen. Prüfen Sie außerdem immer wieder auch selbst Ihre Trinkwasser-Installation auf Auffälligkeiten.

Stagnationswasser – also Wasser, das über eine längere Zeit in der Leitung stand – sollten Sie nicht zum Verzehr nutzen, sondern ablassen. Sie können dieses Wasser aber beispielsweise zum Pflanzengießen oder zur Haushaltsreinigung zu nutzen.

Wenn Armaturen tropfen oder Spülkastenverschlüsse undicht sind, können dadurch jährlich einige Kubikmeter Trinkwasser ungenutzt ablaufen. Abhilfe schaffen Wartungen oder der Austausch defekter Armaturen.

Bei zu hohem Eingangsdruck ermöglicht der Einbau eines Druckminderers einen geringeren Wasserverbrauch an Waschbecken und Duschen.

Das Trinkwasser im Stadtgebiet Tübingen liegt im mittleren Härtebereich bei etwa 14° deutscher Härte (dH). Der Härtegrad ist ein Maß für den Kalkgehalt des Wassers. 1° dH entspricht 0,1783 mmol Calciumcarbonat je Liter Trinkwasser.

Das Tübinger Trinkwasser ist für die Zubereitung von Babynahrung ohne Einschränkung geeignet. Lediglich das Wasser im Endbereich der Installation sollten Sie nach längerer Standzeit (z.B. nach der Nacht) einen Moment ablaufen lassen, denn über die Armaturen können sich (Schwer)Metalle im Trinkwasser ablagern.

Das Wasser in unserem Versorgungsgebiet ist nicht einheitlich gleich. Es gibt Bereiche, die mit einer Mischung aus Neckartalwasser und Bodenseewasser versorgt werden, andere beziehen nur Bodenseewasser oder von der Ammertal Schönbuchgruppe gefördertes Wasser. Mehr Infos über die einzelnen Wasserzonen des Tübinger Trinkwassers.

Die Stadtwerke Tübingen fördern Eigenwasser in ihren Wasserschutzgebieten. Ein großer Teil des Tübinger Wasserbedarfs wird aber über Versorgungsnetze aus dem Bodensee abgedeckt. Die Stadtwerke mischen das eigene Wasser mit dem Bodenseewasser und erhalten dann wesentlich kalkärmeres Wasser mit einer Härte von 14 Grad.

Nein, im Allgemeinen nicht. Calcium ist ein wichtiger Baustoff für unsere Knochen und Zähne Es ist im Tübinger Trinkwasser in gesundheitszuträglichen Mengen enthalten. Sie können das Tübinger Wasser also unbesorgt trinken, ohne es vorher zu entkalken. Auch Babynahrung kann bedenkenlos zubereitet werden. Für spezielle Einsatzzwecke, wie beispielsweise in Aquarien für besondere Fischarten oder zur Bewässerung kalkempfindlicher Pflanzen, ist jedoch eine Enthärtung notwendig.

In der Gebrauchsanleitung Ihres Haushaltsgeräts finden Sie in der Regel eine Tabelle, in der für den Wasserwert die notwendige Einstellung ausgelesen werden kann. Dabei werden meist drei mögliche Maßeinheiten genannte: °dH (deutsche Härtegrade); mmol/l oder der Härtebereich gemäß Waschmittelgesetz. Dabei entsprechen 14,0° dH dem Härtebereich 2.

Um die hygienische Qualität des Tübinger Trinkwassers sicherzustellen, desinfizieren wir unser Eigenwasser (Rohwasser) in den Pumpwerken Gehrnfeld und Unteres Neckartal mit Chlorgas (Cl2). Diese Dosierung liegt deutlich unterhalb des zulässigen Werts nach der Trinkwasserverordnung. Sie ist so gering, dass die Stoffe bei Ihnen zu Hause nicht mehr nachweisbar sind. Die Bodensee-Wasserversorgung sowie die Ammertal-Schönbuchgruppe führen ebenfalls Aufbereitungen für ihr Eigenwasser durch. Genauere Informationen dazu erhalten Sie auf den jeweiligen Internetseiten.

Der Wasserdruck im Tübinger Stadtgebiet ist nicht einheitlich. Je nach Lage Ihrer Wohnung in der Versorgungszone ergibt sich der Wasserdruck an Ihren Abnahmestellen.

Der durchschnittliche Wasserverbrauch liegt in Tübingen bei rund 120 Litern pro Einwohner und Tag. Etwa die Hälfte davon wird als warmes Wasser verwendet.

Die Gebühren werden von der Stadt Tübingen festgesetzt. Die aktuelle Höhe erfahren Sie bei der Universitätsstadt Tübingen. Die Stadtwerke Tübingen ziehen die Abwassergebühren im Auftrag der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen (KST) ein.

Bitte melden Sie den Schaden unserer Leitwarte. Sie ist rund um die Uhr besetzt, Telefon 07071 157-111.

Bitte informieren Sie uns umgehend unter Tel. 07071 157-111. Die Stadtwerke Tübingen sind für das Leitungsnetz, die Anschlussleitung bis zur Hauptabsperrarmatur und den Wasserzähler verantwortlich. Ab der Hauptabsperrarmatur muss sich der Hauseigentümer kümmern und den Schaden durch ein Installationsunternehmen beheben lassen.

In den Trocknungsgeräten befindet sich ein eigener Verbrauchszähler. Nach Ende der Maßnahme teilt Ihnen der entsprechende Handwerker den Stromverbrauch mit, damit Sie sich die Kosten von der Versicherung erstatten lassen können. Wenn Sie uns ebenfalls diesen Sonderverbrauch mitteilen, können wir diesen bei der Berechnung der neuen Abschläge für das Folgejahr berücksichtigen, indem wir die Monatsbeiträge nicht erhöhen.

Rohrbrüche im Wassernetz erzeugen ein Rauschen an der Fehlerstelle. Melden Sie uns Wasserrauschen an Ihrer Hauptleitung, das Sie nicht zuordnen können unter Telefon 07071 157-111.

Tritt Wasser aus dem Boden aus, kann es sich um einen Rohrbruch im Wassernetz handeln. Bitte melden Sie Ihre Beobachtung unseren Kollegen in der Leitwarte unter Telefon 07071 157-111.

Veröffentlichungen nach Trinkwasserverordnung und weitere Informationen zu unserem Trinkwasser finden Sie auf dem offiziellen Wasserportal des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter wasserportal.info