Erdkabel statt Freileitung: Stromnetz in Ammerbuch-Entringen fit für die Zukunft gemacht

Stadtwerke Tübingen schließen mehrjährige Umrüstung ab | Die Stadtwerke Tübingen (swt) sind als Netzbetreiber für die Stromnetze in Tübingen und weiteren Konzessionsgebieten im Umland verantwortlich. Sie richten ihren Blick dabei nicht nur auf das aktuell bestehende Netz, sondern auch schon auf das Netz der Zukunft und die wachsenden Anforderungen. Denn mit wachsendem Stromverbrauch in vielen Bereichen muss das Stromnetz die Herausforderungen der Transformationsprozesse meistern können. Ein besonderer Fokus der swt liegt deshalb auf dem Netzausbau. In Ammerbuch-Entringen konnten die swt nun eine mehrjährige Modernisierung abschließen: Die swt-Techniker haben dort etappenweise die alte Freileitung demontiert. Damit wurde nun die Komplettumstellung auf Erdverkabelung abgeschlossen.

Mit dem Abbau der letzten Freileitungen haben die swt eine langjährige Modernisierung im Stromnetz von Ammerbuch-Entringen abgeschlossen. (Foto: swt)

Stromnetze müssen immer mehr leisten: Die E-Mobilität wächst, Wärmepumpen werden als Heizungslösung immer verbreiteter und für die Umstellung auf erneuerbare Energien müssen die Netze immer größere Mengen an Ökostrom aus Sonne und Wind aufnehmen und verteilen. Energie-, Wärme- und Mobilitätswende wirken sich in den nächsten Jahren immer stärker auf den Stromsektor aus. Mit der Umstellung von Freileitungen auf Erdkabel haben die Stadtwerke Tübingen in Ammerbuch-Entringen die Voraussetzung geschaffen, dass die Transformationsprozesse kommen können. Denn die Erdkabel können größere Stromkapazitäten transportieren als Freileitungen. Sie wurden in Entringen sogar als Doppelkabel verlegt – womit sich die sowieso schon höhere Kapazität direkt nochmals verdoppelt.

Aber auch alle anderen ‚klassischen‘ Vorteile der Erdverkabelung bringt Ammerbuch-Entringen jetzt einen großen Schub in Richtung Zukunftssicherheit. Denn die neuen im Boden verlegten Stromkabel sind resistent gegenüber Witterungseinflüssen wie beispiels-weise Stürmen, die für Freileitungen durchaus gefährlich werden können. Die Störanfälligkeit ist bei Erdverkabelung deutlich geringer. Auch das Zuwachsen von Freileitungen – ebenfalls ein potenzieller Auslöser von Stromstörungen – gehört in Ammerbuch-Entringen damit der Vergangenheit an. Für die Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet die Umrüstung darüber hinaus auch optische Vorteile: Die Kabel liegen nun unsichtbar unter der Erde. Stromleitungen quer über den Straßen und über den Hausdächern sind aus dem Ortsbild verschwunden.

Demontagearbeiten in Entringen seit der Konzessionsübernahme

Mit den letzten Abbauarbeiten haben die swt in Entringen seit der Konzessionsübernahme 2009 die komplette Freileitung demontiert. Zuletzt waren die Techniker in der Eugenstraße unterwegs. In der Bebenhäuser Straße wurde zuletzt neben den Freileitungen auch der letzte bestehende Stahlmast demontiert. Dafür setzten die swt ihren eigenen Ladekran ein. Die letzten Demontagearbeiten wurden im September – unter Vollsperrung – im Gebiet der Bebenhäuser Straße und Eugenstraße durchgeführt.

Im Zuge des strategischen Netzausbaus prüfen die Stadtwerke Tübingen laufend die Bestandsfreileitungen im gesamten Netzgebiet – beispielsweise auch in den anderen Ammerbucher Gemeindeteilen. Ob eine Umstellung auf Erdverkabelung möglich ist, entscheiden die swt nach der Prüfung unter Berücksichtigung von technischen und wirtschaftlichen Kriterien.