Die Preise für Baden, Parken, E-Auto-Laden und Trinkwasser in Tübingen verteuern sich ab Januar 2023

Aufsichtsrat der Stadtwerke beschließt Preisanpassungen | Getragen von einer Inflation bisweilen im zweistelligen Bereich, steigen allgemein die Preise in Deutschland. Ab Januar in Tübingen auch fürs Baden, Parken, E-Auto-Laden und Trinkwasser. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Tübingen (swt) hat in seiner jüngsten Sitzung die neuen Preise für 2023 beschlossen. Im Hallenbad Nord wird im Laufe des Januar ein zweiter Warmbadetag eingerichtet.

Ab Januar gelten bei den Stadtwerken Tübingen neue Preise für Bäder, Parkhäuser, E-Ladestationen und das Trinkwasser. (Foto: swt/Jäger)

Die Sparten Bäder und Parkhäuser weisen in den letzten Jahren meist ein strukturelles Defizit auf. Die Angebote für Parksuchende und Schwimmbegeisterte sind jedoch wichtig für eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Universitätsstadt. Um die Angebote trotz der starken Preissteigerungen bei Energie-, Material- und Personalkosten auch zukünftig in gewohnter Qualität und Umfang anbieten zu können, sind regelmäßige Preisanpassungen notwendig. Diese müssen immer zum Jahresende durch den Aufsichtsrat der Stadtwerke Tübingen – der mehrheitlich aus Gemeinderatsmitgliedern besteht – beschlossen werden.

 

Bäder

Schwimmbäder zählen zu den energieintensiven Freizeiteinrichtungen. Auch die Instandhaltungs-, Material- und Personalkosten sind in diesem Jahr erheblich gestiegen. Dank langfristiger Energiebeschaffungen konnten Preisanstiege in den zurückliegenden Jahren etwas abgefedert werden. Die Eintrittspreise der Tübinger Bäder wurden zuletzt zum Januar 2020 angepasst, bevor während der Corona-Saisons 2020 und 2021 Sondertarife zum Tragen kamen. Für das Jahr 2023 schlagen sich nun jedoch die stark gestiegenen Energiepreise auch bei den Bäder-Eintrittspreisen nieder. Ab Januar kostet ein Bäder-Einzeleintritt 5,00 Euro (bisher 4,40 Euro), die Zehnerkarte kostet 42,00 Euro (bisher 38,00 Euro). Eine Familien-Tageskartefür das Freibad (zwei Erwachsene + bis zu zwei Kinder) wird mit 11,50 Euro berechnet (bisher 10,50 Euro). Der Preis für die Bäder-Jahreskarte verteuert sich auf 269 Euro (bisher 244,10 Euro), die Freibad-Saisonkarte gibt es für 96,00 Euro (bisher 86,50 Euro) und eine Familien-Jahreskarte schlägt mit 334,00 Euro (bislang 302,80 Euro) zu Buche. Auch die ermäßigten Preise (z.B. für Jugendliche oder Inhaber der (Kreis-)Bonus-Card erhöhen sich moderat.

Die hohen Energiepreise schlagen sich auch auf die Eintrittspreise der Sauna nieder. Der  Einzeleintritt wird deshalb von 14,50 Euro auf 17,00 Euro angehoben. Ein Saunabesuch mit Zehnerkarte kostet künftig 15,30 Euro (bisher 13,00 Euro) pro Besuch, die Zehnerkarte somit 153,00 Euro.

Inhaber der swt-Vorteilskarte erhalten weiterhin zehn Prozent Rabatt bei der Freibad-Saisonkarte. Auch der Testversuch mit dem vergünstigten Bus-Bad-Kombiticket wird 2023 fortgeführt (6,50 Euro/Erwachsene, 3,30 Euro/Jugendliche).

Bei den Warmbadetagen und Duschtemperaturen werden die swt Anfang nächsten Jahres Feinjustierungen vornehmen. Die Beckenwassertemperaturen wurden, einem Aufsichtsratsbeschluss entsprechend, um rund zwei Grad abgesenkt, um Energie einzusparen. Außerdem gab es seither nur noch freitags einen Warmbadetag im Lehrschwimmbecken des Hallenbads Nord.
Im Laufe des Januar 2023 richten die Stadtwerke Tübingen nun im Hallenbad Nord immer dienstags einen zweiten Warmbadetag ein. Weil sich die Beckentemperatur zwischen den beiden Warmbadetagen nicht schlagartig abkühlt, bleibt die Wassertemperatur dann auch an anderen Tagen etwas wärmer als bisher. Als Energiesparausgleich wird die Duschtemperatur in beiden Tübinger Hallenbädern um durchschnittlich rund fünf Grad abgesenkt.  

 

Parkhäuser

In den zentral gelegenen swt-Parkhäusern ändern sich die Preise fürs Parken ab dem 1. Januar 2023. Im Parkhaus Altstadt-Mitte bleibt der Preis für die ersten und zweiten 30 Minuten gleich bei je 0,90 Euro. Ab der zweiten angefangenen Stunde kosten jede weiteren 30 Minuten künftig 1,00 Euro (bisher: 0,90 Euro), das Tagesmaximum liegt – wie in den anderen swt-Parkhäusern auch (ausgenommen Loretto) – bei 17,50 Euro. Der Nachttarif/Sonn- und Feiertagstarif (Mo-Sa, 20:00-07:00 Uhr) steigt von 1,00 Euro auf 2,00 Euro, das Tagesmaximum an Sonn- und Feiertagen liegt künftig bei 3,80 Euro (bisher 3,50 Euro). Ein Stellplatz im Parkhaus Altstadt-Mitte kostet 115,50 Euro (bisher 110,00 Euro). Das Parkhaus Altstadt-König ist ab dem 5. Januar 2023 für rund elf Monate während des nächsten größeren Bauabschnitts der Generalsanierung komplett geschlossen. Danach gelten dieselben Kurzparker-Tarife wie vor der Schließung, die Nacht-/Sonn-/Feiertagstarife sowie die Dauerparker-Tarife erhöhen sich. Die ersten 30 Minuten im Parkhaus Metropol verteuern sich von 0,80 Euro auf 0,90 Euro, und auch jede weitere halbe Stunde wird mit 0,90 Euro (bisher 0,80 Euro) berechnet. Der Nacht-/Sonn-/Feiertagstarif steigt von 3,50 Euro auf 3,60 Euro. Der Preis für einen Dauerstellplatz entspricht dem im Parkhaus Altstadt-Mitte. Ein Stellplatz mit 13-Stunden-Tagesnutzung kostet 88,20 Euro (bisher 84,00 Euro), bei Halbtagesnutzung (sieben Stunden) werden monatlich 45,15 Euro (bisher 43,00 Euro) fällig. Im Neckarparkhaus bleiben die gestaffelten Preise für die ersten 60 Minuten unverändert. Jede weitere Stunde wird zukünftig mit 1,80 Euro (bisher 1,70 Euro) berechnet. Ein Dauerstellplatz kostet dort 98,70 Euro (bisher 94,00 Euro). Im Parkhaus Loretto bleiben die bestehenden Preise unverändert, ebenso auf dem Parkplatz Eisenhut. In der vor kurzem erste neu eröffneten Tiefgarage Hauptbahnhof sind die ersten 15 Minuten kostenlos („Kiss & Ride“), danach werden bis 30 Minuten Parkdauer 0,90 Euro fällig, für die nächsten 30 Minuten (bis 60 Minuten Parkzeit) weitere 0,90 Euro und für jede weitere angefangene Stunde 2,00 Euro. Der Tageshöchstsatz liegt in der Tiefgarage Hauptbahnhof bei 17,50 Euro – analog zu allen anderen swt-Parkhäusern.

 

E-Laden

Stetig steigende Strompreise machen ab Januar auch das E-Auto-Laden an den swt-Ladesäulen teurer. Je nach genutzter Ladeleistung und abhängig vom Standort der E-Ladesäule fallen unterschiedliche Preise für die Kilowattstunde Ladestrom an. Eine Übersicht findet sich auf den Seiten der Stadtwerke. [1]

 

Trinkwasser

70 Prozent des Trinkwassers im Tübinger Wassernetz stammt vom Vorlieferanten Bodensee-Wasserversorgung, ein weiterer Anteil von der Ammertal-Schönbuch-Gruppe. Infolge von deutlichen Preissteigerungen bei den Bezugskosten ist auch bei den Tübinger Trinkwasserpreisen eine Preisanhebung notwendig. Während die Verbrauchspreise konstant bleiben, erhöhen die swt die Grundpreise. Für einen typischen Tübinger Zwei-Personen-Haushalt mit 90 Kubikmetern Jahresverbrauch steigen die Bezugskosten damit auf 20,64 Euro (netto) pro Monat (vorher: 19,05 Euro (netto)/Monat).

 


[1]https://www.swtue.de/unternehmen/aktuell/neuigkeiten/detail/anpassung-der-tuestrom-ladetarife-zum-1-januar-2023.html