Neue Technik für die sichere Stromversorgung: 20kV-Schaltanlage im Umspannwerk Waldhäuser ist modernisiert

Gelungener Komplettaustausch der 20kV-Schaltanlage | Der Strom für rund ein Drittel der Tübinger Anschlüsse kam zuverlässig aus den Steckdosen. Nahezu unbemerkt haben die Stadtwerke Tübingen (swt) seit März 2020 in rund zwei Jahren das 20kV-Schaltwerk im Umspannwerk Waldhäuser erfolgreich modernisiert – ein Komplettumbau ohne Störungen im laufenden Betrieb. Die Stadtwerke haben in diese Modernisierungsmaßnahme rund 2,2 Millionen Euro investiert.

Strahlend neue Technik wurde in den letzten zwei Jahren bei der Modernisierung im Umspannwerk Waldhäuser eingebaut. (Foto: swt/Jäger)

Auf engstem Raum mit Hochspannung dabei: Die Arbeiten im Umspannwerk waren für das Techniker-Team der Stadtwerke eine echt anspruchsvolle Aufgabe. (Foto: swt/Jäger)

Zufrieden mit dem gelungenen Abschluss der Modernisierung: Das Projektteam aus verschiedenen swt-Abteilungen. (Foto: swt/Jäger)

Basis für eine sichere Stromversorgung sind, neben Stromkabeln, die technischen Anlagen in Umspannwerken. Regelmäßig prüfen die Stadtwerke als Stromnetzbetreiber Tübingens ihre Anlagen – und handeln, wenn sich das Ende der technischen Betriebslebensdauer abzeichnet. Für die 20kV-Anlage im Umspannwerk Waldhäuser – direkt neben dem swt-Kraftwerk Obere Viehweide in der Waldhäuser Straße – war es nun an der Zeit für eine grundlegende Modernisierung. Das bedeutete für die 30 Jahre alte Anlage: Kompletterneuerung aller Komponenten.

Herausforderung im laufenden Betrieb

Die besondere Herausforderung für die rund 20 swt-Techniker aus unterschiedlichen swt-Fachabteilungen bestand darin, den Komplettausbau sowie die Neuinstallation der Anlage ohne Beeinträchtigung der Stromversorgung – sozusagen im laufenden Betrieb – zu bewerkstelligen. Auch die swt-Leitwarte war beteiligt. Überbrückt wurde die Stromversorgung für die Umbauzeit im Umspannwerk mit Hilfe von zwei mobilen Containersystemen, die ein provisorisches Schaltwerk beinhalten. Große und schwere Stromleitungen aus dem Umspannwerk wurden an das Provisorium angeschlossen, um  darüber rund ein Drittel Tübingens ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Vor dem Rückbau der Altanlage mussten die Techniker zunächst die Bestandspläne im Detail prüfen und für die neue 20kV-Schaltanlage entsprechend aktualisieren.

Investitionen der Stadtwerke in die Versorgungssicherheit

Mit dem Umbau ist die Schaltanlage nun wieder auf dem allerneuesten Stand der Technik. Verbaut wurden 25 Mittelspannungs-Zellen des Herstellers Siemens. Die neuen Zellen und Anschlüsse sind jetzt auch berührungssicher – nicht mehr offen als Luftisolierte-Version wie früher, sondern in einer verkapselten Ausführung. Damit sind die Installationen deutlich sicherer. Schalthandlungen müssen nicht mehr vor Ort im Umspannwerk vorgenommen werden, sondern lassen sich zukünftig auch aus der Ferne über die swt-Leitwarte vornehmen.

Mit Investitionen in das Netz sowie die dazugehörigen Anlagen investieren die Stadtwerke Tübingen in die Versorgungssicherheit. Sie kommen damit auch ihrem Versorgungsauftrag nach, eine bestmögliche Stromversorgung für die Universitätsstadt sicherzustellen. Zusätzliche Schaltzellen erweitern außerdem die Leistungsfähigkeit der Anlage. Damit berücksichtigen die Stadtwerke Tübingen vorausschauend einen möglicherweise zukünftig höheren Energiebedarf und dessen Verteilung.