„Licht nach Bedarf“ für Pfrondorf und den Österberg: Nächste Umrüstungsetappe der Stadtwerke startet

500 Leuchten werden in rund vier Wochen ersetzt | Im Tübinger Ortsteil Pfrondorf und auf dem Österberg beginnen die Stadtwerke Tübingen (swt) ab dem 16. Oktober 2023 mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf „Licht nach Bedarf“. Innerhalb der nächsten rund vier Wochen wollen die swt circa 500 Leuchten austauschen. Ein Dienstleister unterstützt die swt dabei. Es ist die nächste größere konzentrierte Umrüstaktion auf die moderne und energiesparende Beleuchtungstechnik im Stadtgebiet.

Eine der modernen Straßenleuchten mit Antenne, die in Tübingen bei "Licht nach Bedarf" zum Einsatz kommen. (Archivbild: swt/Schermaul)

An manchen Stellen – zum Beispiel bei sog. ‚Glockenleuchten‘ – können die Lampen aus technischen Gründen nicht sofort gegen die LED-Variante getauscht werden. Für diese Sonderfälle werden die Stadtwerke gemeinsam mit der Stadtverwaltung, der die Tübinger Straßenbeleuchtung gehört, passende Austauschleuchten definieren und sukzessive umrüsten.

Die Lichtfarbe der neuen LED-Leuchtmittel entspricht mit 3.000 Kelvin dem Farbton warmweiß. Dadurch reduziert sich der Blauanteil, den die LED emittieren. Ebenfalls positiv für die Reduzierung der Lichtverschmutzung und den Insektenschutz: Die Lampen strahlen kein Licht nach oben ab, was den Himmel nicht unnötig aufhellt.  

Im Stadtgebiet Tübingen haben die swt bislang über 900 Leuchten mit „Licht nach Bedarf“ ausgestattet. Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung ist Teil des Klimaschutzprogramms der Universitätsstadt. Das Ziel: Bis 2030 soll ein Großteil der über 12.000 Lichtpunkte umgerüstet sein. Die bedarfsgerechte Straßenbeleuchtung mit Einsatz von LED-Technik könnte den Strombedarf bis 2030 schrittweise von rund 3,1 Millionen Kilowattstunden (Jahreswert 2020) auf 0,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr reduzieren.

---

Hintergrund „Licht nach Bedarf“

Das Prinzip „Licht nach Bedarf“ sorgt für eine gute Straßenbeleuchtung immer genau dann, wenn Licht gebraucht wird. Sensoren in den Lampenschirmen erfassen Bewegungen im Umfeld einer Straßenlampe und dimmt daraufhin die Helligkeit auf z.B. 20 Watt Lichtleistung hoch. Wird keine Bewegung (mehr) erfasst, dimmen sich die Lampen auf 4 Watt Lichtleistung zurück. Weil die Leuchten in einem „Licht nach Bedarf“-Areal miteinander vernetzt sind (ein sog. Mesh-Netzwerk bilden), reagieren auch die benachbarten Lampen und dimmen die Helligkeit fließend und zur erfassten Bewegung ebenfalls hoch: Es entsteht ein Lichtteppich, an dem entlang sich der Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger bewegt – Das Licht läuft mit. Die zunehmende bzw. abnehmende Helligkeit erfolgt dabei so langsam, dass sie kaum wahrgenommen wird. Überwacht und gesteuert werden die Leuchten über ein zentrales Lichtmanagementsystem, welches individuelle Dimm- und Bewegungsprofile je nach Straßensituation, Ort oder Beleuchtungsanlass ermöglicht. Kreßbach ist der erste Tübinger Stadtteil, der mit „Licht nach Bedarf“ ausgestattet wurde. Mit Hirschau wurde 2020-2022 der erste komplette Tübinger Ortsteil auf die neue Technik umgerüstet. Dank des Systems können je nach Leuchtenstandort bis zu 90 Prozent Energie eingespart werden. Die modernen Lampen sind außerdem wesentlich sparsamer (selbst bei voller Leistung), langlebiger als die herkömmlichen Natriumhochdruck-Leuchtmittel (mit meist 50 Watt Leistung) und halten auch aufgrund der geringeren Beanspruchung wesentlich länger. Beide Effekte wirken sich nachhaltig und positiv für die Energie- und Umweltbilanz aus. Zusätzlich reduzieren die gedimmten Lampen die Lichtverschmutzung und helfen damit nachtaktiven Tieren.

Weiterführende Informationen bietet die swt-Internetseite www.swtue.de/licht-nach-bedarf