E-Auto-Laden mit Quality Time: Stadtwerke legen 2025 Fokus auf schnelles Laden an attraktiven Standorten

Ausbaupläne für E-Ladeinfrastruktur in Tübingen und Umgebung | Das E-Auto-Laden an öffentlichen Ladestationen verändert sich – und zwar zum Positiven. Immer häufiger findet man bei Ladeparks attraktive Möglichkeiten, um die Ladezeit sinnvoll zu überbrücken. Kaffeetrinken, Einkäufe erledigen, Brötchen besorgen oder die neusten Technik-Trends begutachten sind ein paar Beispiele, die man bereits jetzt oder bald in Tübingen finden kann. Die Zeit fürs E-Auto-Laden unterwegs mit dem Angenehmen verbinden – das ist das Ziel der Ausbaustrategie der Stadtwerke Tübingen (swt) für die E-Ladeinfrastruktur. Für die Universitätsstadt sind einige spannende neue Lade-Locations in Aussicht.

Auf Schnellladern - wie im Ladepark beim Café Lieb - setzen die Stadtwerke Tübingen für die Zukunft und mit verschiedenen Partnern in Tübingen und der Region. (Archivfoto: swt/Marquardt)

Das Tochterunternehmen der Stadtwerke Tübingen ecowerk e-charge GmbH baut die E-Ladeinfrastruktur in der Universitätsstadt kontinuierlich aus. Ein strategisch sinnvoller Ausbau ist dabei besonders wichtig: Denn die E-Lade-Technik entwickelt sich bei E-Autos und Ladestationen ständig weiter. Klar ist, dass der Bedarf wächst und die Lademöglichkei-ten in Tübingen dem Hochlauf der E-Mobilität gerecht werden müssen. 
In den Fokus der ecowerk e-charge rücken dabei immer mehr Ladestationen zum Schnellla-den. Denn erst das schnelle Aufladen bringt, bezogen auf Zeitaufwand und Komfort, die E-Mobilität auch beim Thema ‚Tanken‘ den altbekannten fossilen Tankstopps immer näher. In Schnellladeparks können zudem durch die verkürzten Ladezeiten deutlich mehr E-Fahrzeuge am Tag laden.
„Die technische Entwicklung bei E-Fahrzeugen und auch der Batterietechnik ist rasant. Die Zukunft gehört dem schnellen Laden, damit auch beim ‚Tanken‘ die E-Mobilität den Verbrennern den Rang ablaufen kann“, sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. „Wenn dann, wie bei allen unseren E-Ladesäulen Ökostrom in die Batterien fließt, stärkt das die Mobilitätswende und den Klimaschutz in Tübingen und der Region. Darauf fokussieren wir uns mit den anstehenden Projekten und mit unseren neuen Partnern.“  

Fokus auf Schnellladen – neuer Innenstadt-Standort geplant

Ein erstes gelungenes Beispiel, wie ein attraktiver Standort mit Schnellladestationen kombiniert werden kann, ist der im Oktober 2023 eröffnete swt-Ladepark beim Café Lieb an der Bundesstraße B27. In diesem Jahr plant die ecowerk e-charge einige neue ähnliche Projekte. So sollen beim Einkaufszentrum REWE/Media Markt in zentraler verkehrsgünstiger Tübinger Lage acht neue Schnellladepunkte mit bis zu 400 Kilowatt Leistung entstehen. Diese Leistung ist auch für die aktuelle E-Modelle, die sehr schnell laden können, geeignet. Währen der Ladezeit bieten sich verschiedene Einkaufsmöglichkeiten – oder ein kurzer Abstecher in die nahegelegene Altstadt. Die E-Lade-Stellplätze werden außerdem extra breit gebaut, mit abgesenkten Bordsteinen und niedrig angeordnetem Ladesäulendisplay. Sie sind dadurch auch für E-Mobilisten mit Handicap sehr gut nutzbar. Voraussichtlich Ende 2025 kann der neue Schnellladepark in Betrieb gehen. Die Stadtwerke Tübingen arbeiten für dieses Projekt mit der PUTSCH Immobilien GmbH zusammen, die den Gebäudekomplex im Schleifmühleweg verwaltet. 
„Die Installation der E-Ladesäulen ist ein weiterer Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität. Unser Dank gilt den Stadtwerken Tübingen für die vertrauensvolle Partnerschaft, die es uns ermöglicht einen Beitrag zu einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Stadtentwick-lung zu leisten“, sagt Tobias Eisenreich, Geschäftsführer der PUTSCH Immobilien GmbH.
Und noch zwei weitere Standorte mit Schnellladern sind im Stadtgebiet Tübingens in Sicht: Im Gewerbegebiet Aischbach II installieren die swt zwei Ladepunkte. Vor der swt-Zentrale in der Eisenhutstraße wird eine 50-kW-Ladesäule mit zwei Ladepunkten gebaut. Für weitere attraktive Standorte, beispielsweise im Technologiepark Obere Viehweide, haben die swt mit ersten Planungen begonnen.  
Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Tübingen (UKT) bauen die Stadtwerke Tübingen auch neue öffentliche AC-Ladesäulen. Fünf AC-Ladesäulen (zehn Ladepunkte) werden derzeit bereits am Talklinikum im Geissweg installiert und werden ohne Parkgebühr öffentlich zugänglich sein. Die swt prüfen außerdem in Abstimmung mit dem Universitätsklinikum weitere Standorte in UKT-Parkhäusern. So könnten beispielsweise im Parkhaus P5 (bei gebührenpflichtigem Parken) fünf AC-Ladesäulen mit nochmals zehn Ladepunkten auf dem Schnarrenberg entstehen. Diese neuen Ladepunkte würden dann insbesondere Patientinnen und Patienten während ambulanter Termine, Besucherinnen und Besuchern im Klinikum und auch UKT-Mitarbeitenden die Möglichkeit zum E-Auto-Laden bieten.

E-Lade-Projekte auch außerhalb Tübingens

Auch außerhalb Tübingens plant die ecowerk e-charge neue Projekte mit verschiedenen Partnern. Ein erstes Projekt entsteht beispielsweis in Holzgerlingen (Landkreis Böblingen) am Hauptsitz der Bäckerei Wanner mit einem Schnellladepark mit vier 400-kW-Ladepunkten. Und auch dort lässt sich Laden optimal mit einem Einkauf oder Café-Besuch bei der Bäckerei Wanner verbinden. So profitieren beide Projektpartner von der Zusammenarbeit – und die E-Ladeinfrastruktur in Holzgerlingen gewinnt einen prominenten neuen E-Lade-Standort. 
„Endlich können auch wir unseren Kunden E-Ladesäulen anbieten. Somit kann die Kaffeepause ab sofort mit dem Nützlichen verbunden werden. Für uns die logische Konsequenz, nachdem wir unsere neue Backstube im Sinne der Klimaziele gebaut haben – neueste und nachhaltigste Technik vereint mit traditioneller Handwerkskunst“, sagt Geschäftsführer Alexander Wanner. „Mit den Stadtwerken Tübingen haben wir einen Partner an Bord, um diesen Nachhaltigkeitsgedanken weiterzuentwickeln und auf die Holzgerlinger Straßen zu bringen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“