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Bahn frei: Stadtwerke Tübingen übernehmen Betreiberverantwortung für Oberleitung auf zwei Regionalbahnstrecken

Die Stadtwerke Tübingen sind zukünftig auch für einige Bahn-Oberleitungsstrecken in der Region verantwortlich. (Beispielbild: swt/Schermaul)
Den ersten Einsatz gab es für das swt-Spezialistenteam Mitte Oktober am Bahnübergang in Ammerbuch-Entringen. (Foto: swt/Ludolf)
Den ersten Einsatz gab es für das swt-Spezialistenteam Mitte Oktober am Bahnübergang in Ammerbuch-Entringen. (Foto: swt/Ludolf)
Den ersten Einsatz gab es für das swt-Spezialistenteam Mitte Oktober am Bahnübergang in Ammerbuch-Entringen. (Foto: swt/Ludolf)
Den ersten Einsatz gab es für das swt-Spezialistenteam Mitte Oktober am Bahnübergang in Ammerbuch-Entringen. (Foto: swt/Ludolf)

Bahnfahren gilt als klimafreundlich – zumindest, wenn die Züge rein elektrisch unter Oberleitungsstrecken fahren. Die Elektrifizierung von mehr Strecken spielt daher auch für die Mobilitätswende eine wichtige Rolle. Aktuell läuft auf den Strecken der Ammertalbahn und der Ermstalbahn der Ausbau mit Oberleitungen. Zukünftig werden sich die Stadtwerke Tübingen mit Betreiberverantwortung um Wartung und Instandhaltung der Oberleitungsanlagen zwischen Tübingen und Herrenberg kümmern und diese Aufgabe auch bei der Ermstalbahn auf der Strecke Metzingen–Bad Urach übernehmen. Mit ihrer angebundenen Leitwarte leisten die swt außerdem eine Rund-um-die-Uhr-Störungsbehebung.

Die swt stehen zukünftig für beide Strecken in der Betreiberverantwortung. Das heißt: als Elektro-Fachkräfte der Oberleitungsinfrastruktur bewerten sie alle Komponenten der Infrastruktur und entscheiden über notwendige Maßnahmen. Ein Vorteil ist dabei die lokale Nähe zur swt-Zentrale in Tübingen. Die Wege zu Wartungs- und Entstörungseinsätzen sind kurz, ebenso die Reaktionszeiten. Die Stadtwerke Tübingen bringen für die neuen Aufgaben ihr im Strombereich seit Jahrzehnten optimiertes Einsatz- und Entstörungsmanagement mit einer 24/7-Rufbereitschaft mit. Bei Bedarf sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit und auch mit anderen Einsatzkräften der Region sind die swt gut vernetzt

„Wenn Bahnfahren attraktiver werden soll, ist die Zuverlässigkeit ein wichtiger Faktor. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Züge wegen Störungen nicht fahren. Bei Oberleitungsstörungen kann unser spezialisiertes Team zukünftig schnell vor Ort sein, kompetent die passenden Maßnahmen einleiten und Störungen zügig beheben.“, sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen.

Spezialschulungen zur Vorbereitung

Die Vorbereitung auf die neuen technisch anspruchsvollen Aufgaben läuft bereits seit mehreren Monaten – zumal die Oberleitung mit der speziellen Bahnstrom-Frequenz von 16,7 Hertz arbeitet. Ein neunköpfiges Team des Technischen Service Strom der swt ließ sich bislang in mehreren Lehrgängen unter anderem in den Themen „Selbstsicherer im Gleisbereich“, „Bahnerder“ sowie „Schaltantragsteller bei der ZES“ ausbilden. Damit sind die swt-Spezialisten für die neuen Aufgaben gut gerüstet. Beispielsweise, um in Notfällen die Oberleitung auszuschalten und bahnerden zu können, damit Einsatzkräfte gefahrlos Rettungsarbeiten durchführen können.  

Bahn + Strom – das passt für die Stadtwerke Tübingen

In immer mehr Aufgabenfelder, die über den Stromnetzbetrieb hinausgehen, können die Stadtwerke Tübingen ihre Expertise im Strombereich einbringen. Seit der Liberalisierung im privaten Bahnstromsektor 2014 gehören die swt zu den Bahnstromanbietern der ersten Stunde. Auch heute zählen die swt beim Bahnstrom zu den Marktführern in Deutschland. Zudem feierte im Herbst 2021 die weltweit erste Schnellladestation für Akkuzüge „VOLTAP“ seine Schienenpremiere in Ammerbuch-Pfäffingen. Die gemeinsam mit dem Schweizer Oberleitungsbauer Furrer + Frey entwickelte Innovation befindet sich nach den erfolgreichen Testreihen auf dem Weg zur Markteinführung und soll dabei helfen, nicht-elektrifizierte Bahnstrecken für Akkuzüge nutzbar zu machen.

Ersten Einsatz erfolgreich gemeistert

Ihren ersten Einsatz haben die Stadtwerke Tübingen bereits erfolgreich gemeistert. Am 14. Oktober hatte ein LKW mit seiner noch nicht gesenkten Kipper-Ladefläche die Oberleitung am Bahnübergang in Ammerbuch-Entringen heruntergerissen. Das ausgebildete Spezialteam des Technischen Service der swt war schnell vor Ort, sperrte zunächst die Stelle ab und sicherte die beschädigte Oberleitungsanlage, damit der PKW-Verkehr wieder über den Bahnübergang fahren konnte. Bis auf die zeitweise Sperrung des Bahnübergangs kam es zu keinen weiteren Beeinträchtigungen, da zu diesem Zeitpunkt aufgrund der laufenden Elektrifizierungsbauarbeiten keine Züge auf der Ammertalbahn-Strecke fuhren. Die Oberleitung wird auch erst ab circa Mitte November unter Strom stehen, wenn ab diesem Zeitpunkt voraussichtlich die Inbetriebnahme der frisch elektrifizierten Strecke erfolgen wird.

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