2 Ö K O L O G I E Ökologie. Ökonomie. Soziales. „ Diese drei Elemente bilden zusammen das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit. Bei den Stadtwerken Tübingen ist es mit Leben gefüllte Unternehmensstrategie.“ Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen

4 Ö K O L O G I E Erneuerbare Energien, E-Mobilität und CO2-Einsparung ERNEUERBARE ENERGIEN sind die Basis, auf der die Energiewende gelingen kann. Ökostrom spielt eine Schlüsselrolle. Denn damit der deut- sche Strommix nachhaltig klimafreundlicher werden kann, ist es wichtig, immer mehr Öko- strom zu erzeugen. Das tun die swt in eigenen Anlagen. Durch klaren Fokus auf erneuerbare Energien leisten die swt einen Beitrag zur CO2- Reduktion bei Stromverbrauch und Strombezug. WÄRME frei von fossilen Energieträgern zu erzeugen und zu nutzen, ist ein weiterer Hebel. Da die Mobilität für einen großen Teil des CO2- Ausstoßes verantwortlich ist, ist auch hier eine Wende unabdingbar. „Mein Motor: die Energiewende in der Region mitzugestalten. Tübingens erste Solarfreiflächen- anlage an den ‚Lustnauer Ohren’ ist ein weiterer Schritt in eine klimaneutrale Zukunft.“ Desirée Salminkeit, Projektleiterin Erneuerbare Energien Die Stadtwerke Tübingen (swt) wirken aktiv an der ENERGIE- UND MOBILITÄTSWENDE mit. Sie fördern die E-Mobilität in Tübingen durch den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur, einen E-Auto-Verleih oder Zuschüsse für den Kauf von E-Bikes und E-Rollern. Seit 2020 haben sie mit COONO ein eigenes E-Sharing-Angebot auf Tübingens Straßen gebracht. Es umfasst bisher 40 E-Roller sowie zehn E-Autos und wird bis Ende 2023 deutlich ausgeweitet. COONO steht für „CO2 NO!“ – ein klares Statement für den Klimaschutz. DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT nachhaltig zu gestalten, daran arbeiten die swt auch beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der TüBus in Tübingen ist eine zentrale Säule der Mobilitätswende und ein grundlegendes Element der kommunalen Daseinsvorsorge. „GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN“ ist ein Leitmotiv der swt. So haben sie 2014 ein großes Investitionsprogramm aufgelegt: 55 Millionen Euro an Eigenmitteln flossen seither in eigene Solar- und Windkraftanlagen. Das Ziel, bis 2020 die Hälfte des Tübinger Strombedarfs aus erneuerbaren Energien selbst zu erzeugen, wurde bereits drei Jahre früher erreicht. Neues Ziel: Bis 2024 wollen die swt die Marke von 75 Prozent schaffen. Für das Erreichen der KLIMASCHUTZZIELE sind CO2-Einsparungen wesentlich. Den größten Teil sparen die swt mit der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien. CO2 reduzieren sie zudem mit effizienten Anlagen und Ein- sparungen bei Betriebsführung, Umbau und Modernisierung ihrer Bestandsanlagen. Auch die zunehmende Anzahl ihrer Ökostrom- und Biogaskundinnen und -kunden senkt die CO2-Emissionen. 4.500 registrierte COONO-Nutzerinnen und -Nutzer seit dem COONO-Start im Mai 2020

6 Ö K O L O G I E Nachhaltig mitwirken, versorgen und verwalten MITWIRKER AN DER ENERGIEWENDE sind die Stadtwerke Tübingen auf vielen Ebenen. Interaktiv und multimedial vermitteln sie Klimaschutz und Ökologie in der Öffentlich- keit: ob mit ihrer Energiewende-Ausstellung im Rathaus-Foyer oder mit der Kampagne „Kostet nicht die Welt“. Immer mehr Menschen haben sich dadurch für Ökostrom entschieden. Die swt selbst versorgen nicht nur ihr Verwaltungs- gebäude und sämtliche swt-Liegenschaften, sondern auch all ihre E-Ladestationen mit 100 Prozent Ökostrom, der emissionsfrei in erneuerbaren Energien-Anlagen in Deutschland produziert wird. ENERGIEEFFIZIENZ, ENERGIEEINSPARUNG UND CO2-REDUZIERUNG stehen beim Betrieb der swt-eigenen Anlagen und Gebäude, bei Umbau und Neubeschaffung im Fokus. Ob im Freibad mit eigener Solarthermie-Anlage oder bei der Modernisierung der Blockheizkraft- werke (BHWK). Zwei Beispiele: Im BHKW Obere Viehweide haben effizientere Wärmepumpen den Wirkungsgrad von 84 auf 87 Prozent erhöht; das BHKW Eisenhut II bekam 2021 neue Gas- motoren. Immer stärker nachgefragt sind auch Energie-Audits der swt für Unternehmen. Für die eigenen Sparten lassen sich die swt ihre CO2-Bilanz nach dem Green-House-Gas-Protocol und ISO-Normen zertifizieren. DIE WÄRMEWENDE ist auch in Tübingen eine Herausforderung. Etwa die Hälfte der CO2- Emissionen in Tübingen entsteht durch Heizen. Die Vision: eine umweltfreundliche Wärme- versorgung ohne fossile Brennstoffe. Mit Inno- vationskraft und dem Fokus auf erneuerbaren Energien nähern sich die swt diesem Ziel. Ihre Fernwärme netze haben sie in den vergan- genen zehn Jahren deutlich ausgebaut. Über ein 64 Kilometer langes Netz werden etwa 20.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit rund 160.000 Megawattstunden Wärme pro Jahr versorgt (Stand: 2021). Mit Blick auf die Stadtentwicklung bauen die swt die Fernwärme weiter aus. Ein Zusammenschluss bisher ge- trennter Netze soll mehr Möglichkeiten bringen. MODERNE WÄRMEKONZEPTE für Quartiere setzen die swt in einigen Tübinger Teilorten um. In Bühl entsteht ein „kaltes Nahwärme- netz“, das Wärme aus dem Grundwasser nutzt, in Pfrondorf eine moderne Wärmezentrale mit Solar modulen und Wärmepumpe. Im Gebiet „Au“ planen die swt eine Solarthermieanlage und in ihrem Konzessionsgebiet Dettenhausen haben sie eine moderne Energiezentrale ge- baut, an die Deutschlands derzeit größte Solar- thermie-Dachanlage der Alfred Ritter GmbH angeschlossen ist. INNOVATIVE WÄRMEERZEUGUNG ist bei den swt seit vielen Jahren ein Thema. So gehen Innovation und Umweltschutz zum Beispiel beim Wärme-Upcycling der Textilfirma Gerhard Rösch Hand in Hand. Durch Nutzung industrieller Abwärme können mehr als 300 Reihenhäuser ein Jahr lang beheizt werden. Diese Innovation wurde 2020 vom Umweltministerium des Lan- des Baden-Württemberg als Leuchtturmprojekt für die Energiewende und „Ort voller Energie“ ausgezeichnet. Weiteres Paradebeispiel: Die Einbindung der Tübinger Kläranlage in Lustnau, wo ein Blockheizkraftwerk Wärme aus Faul- gasen erzeugt. Ab 2022 beginnen die Planungen für eine technische Erweiterung, um aus Ab- wasserwärme jährlich bis zu 63.000 Megawatt- stunden Wärme zu gewinnen.

8 Ö K O L O G I E Mitwirken beim Umwelt-, Klima- und Artenschutz Für die Stadtwerke Tübingen ist der UMWELT- SCHUTZ strategisches Ziel und Querschnittsauf- gabe über alle Unternehmenssparten hinweg. Die swt motivieren ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, klimaschonend mobil zu sein, bei- spielsweise mit dem JobTicket oder JobRad. Im firmeneigenen Fuhrpark stehen für Dienst- fahrten zunehmend E-Autos und E-Bikes zur Verfügung. Der Verleih von E-Autos und E-Rol- lern gibt allen Interessierten die Möglichkeit, E-Mobilität privat auszuprobieren. „ Ökologie und Ökonomie zusammen zu denken, ist fest verankert in der swt-Unternehmensstrategie.“ Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer ARTENSCHUTZ ist den swt beim Betrieb ihrer Anlagen wichtig. So beweiden Schafe teils die Grünflächen in Solarparks, Biotope werden bewusst als Ausgleichsflächen für Neubauten angelegt und an Windkraftanlagen wird der Vogel- und Fledermausschutz gezielt gefördert. Rund um die swt-Anlagen gibt es seit 2020 spe- ziell gesäte Blühwiesen für den Insekten- und Bienenschutz. Auch bei der Wasserkraft setzen die swt auf den Einklang von Ökologie und Ökonomie. An ihrem Wasserkraftwerk Rappen- berghalde haben sie schon 2010 eine hoch - moderne Fischabstiegsanlage für 700.000 Euro ein gebaut, damit Mensch, Maschinen und Tiere das Wasser und die Wasserkraft gemeinsam nut- zen können – umweltfreundlich und nachhaltig. Impulse für mehr Engagement beim Klima- und Umweltschutz setzen die swt mit dem SWT-UM- WELTPREIS. Seit 2014 fördern sie mit 30.000 Euro pro Jahr Initiativen, Vereine und Organisa- tionen, die sich nachhaltig für den Umwelt- und Klimaschutz in der Region engagieren. In drei Kategorien werden Preise vergeben: „Umwelt, Klima, Natur schützen“, „Umweltbildung“ und „Ressourcen sparen und wiederverwerten“. Seit 2018 zeichnen die swt auch Betriebe für ihr Umweltengagement aus. Sieger in der Kategorie Betriebe war 2021 die Firma Auto- verwertung Möck. Die Spezialfirma für Ent- sorgung und Recycling nahm ein stillgelegtes Bahngleis wieder in Betrieb und will darüber verstärkt Recyclinggüter auf der Schiene, an- statt mit dem LKW, in Stahlwerke europäischer Nachbarländer liefern. Blühwiesen und Nistkästen Seit 2020 nutzen die swt mehrere Flächen an ihren Liegenschaften für „Blühende Wiesen“ zugunsten von mehr Biodiversität. Auskunft geben sie im „Blüh­Tagebuch“ unter swtue.de/bluehende­wiese. Auch an ihren Solarparks werden Natur­ und Artenschutz mitgedacht. Am Parkhaus Altstadt­Mitte haben die swt Nistkästen installiert, die von Mauerseglern bevölkert werden.

10 Ö K O N O M I E Daseinsvorsorge – ökologisch, kommunal, kooperativ Die Stadtwerke Tübingen (swt) stehen für eine nachhaltige, kommunale Daseinsvorsorge und bringen sich auf vielfältige Weise in das Leben in der Universitätsstadt ein. Als zu 100 PROZENT KOMMUNALER ENERGIEVERSORGER stellen sie die Versorgung von Haushalten und Be- trieben mit Strom, Erdgas, Wärme, Wasser und Telekommunikation sicher sowie betreiben und finanzieren Bäder, Parkhäuser und den ÖPNV. EINE ZUVERLÄSSIGE GRUNDVERSORGUNG bedarf einer stabilen Netzinfrastruktur. Die swt modernisieren ihre Anlagen und Netze daher regelmäßig. Dabei schauen sie auch, wo Innova- tionen und Effizienzeffekte möglich sind. Daseinsvorsorge ... „... meint die Versorgung der Menschen mit Dienstleistungen und Gütern des täglichen Bedarfs. Denn (…) nur so können gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen geschaffen und erhalten werden.“ Quelle: Bundesregierung Tübingen wächst beständig. Die swt begleiten diesen Prozess mit Erschließung und Versorgung neuer Stadtteile und dem Bau neuer Fernwär- menetze (Güterbahnhof, Queckareal). Damit die Wasserversorgung auch in der wachsenden Stadt gesichert ist, investieren die swt in ihr Trinkwassernetz. Sie sanieren und modernisie- ren Wasserbehälter, Pumpwerke und Leitungen. Für die Versorgungssicherheit beim Strom investieren die swt in ihre Umspannwerke. In ihren Blockheizkraftwerken und Anlagen zur Wasserversorgung setzen die swt auf sparsame Hocheffizienzpumpen. ÖKONOMIE UND ÖKOLOGIE werden bei den swt stets zusammen gedacht. Der nachhaltige Erfolg der swt gründet daher auch auf dem klaren Bekenntnis der swt zu fairem, verant- wortungsvollen Wirtschaften. Das zahlt sich in einer überdurchschnittlich hohen Loyalität der Strom- und Erdgaskundschaft aus. Beratungs- und Förderangebote sowie ein schneller, persönlicher Kundenservice, gute Erreichbarkeit und kurze Wege tragen ebenfalls zur hohen Kundenzufriedenheit bei. KOOPERATIONEN sind die swt früh einge- gangen, um als kommunales Unternehmen im Wettbewerb bestehen zu können. Dazu haben sie sich mit anderen Stadtwerken auf vielfäl- tige Weise vernetzt, zum Beispiel im Netzwerk der KommunalPartner, die bereits mehrere Windparks in Baden-Württemberg umgesetzt haben. Bei der SüdWestStrom (SWS) sind die swt Gesellschafter. 65,6 Beitrag zum Haushalt der Universitätsstadt Tübingen 2017 – 2021, in Millionen Euro Mit der jährlichen Übernahme von Defiziten der Sparten Bäder und TüBus sowie durch Steuern und Abgaben an die Universitätsstadt Tübingen leisten die Stadtwerke einen wichtigen finanziellen Beitrag, um die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten.

12 Ö K O N O M I E Nachhaltig vernetzt – innovativ, digital, zukunftsweisend MODERN. URBAN. SCHNELLLEBIG. So ist das Leben heute in einer wissenschaftsgetriebenen Universitätsstadt wie Tübingen. Immer neue Trends, Technologien und Geräte machen das Leben zwar zunehmend komfortabler, gleichzei- tig wird so immer mehr Energie verbraucht. Wie können die swt diesen Zielkonflikt zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Nachhaltigkeit lösen, damit das erklärte Ziel der Universitäts- stadt Tübingen erreicht werden kann, bis 2030 klimaneutral zu sein? INNOVATIONEN UND DIGITALISIERUNG spie- len dabei eine zukunftsweisende Rolle. Denn zunehmende Vernetzung, intelligente Systeme – Beispiel Licht nach Bedarf, eine energiesparende, funkgesteuerte Straßenbeleuchtung mit LED – oder Smart Technology können dabei helfen, Energie gezielter einzusetzen und so neue Ein- sparpotenziale aufzutun. Auch die Elektromobi- lität vernetzt Menschen miteinander. Sie ist Hoffnungsträgerin der Mobilitätswende und zugleich ein neuer, zukunftsweisender Wirtschaftszweig. Wir leben heute in einer Zeit des Übergangs. Stadtwerke stehen vor immer neuen Aufgaben und Geschäftsfeldern – weit über die reine Versorgung mit Energie und Wasser hinaus. DAS GLASFASERNETZ bauen die Stadtwerke Tübingen mit ihrer Telekommunikationssparte TüNet Jahr für Jahr weiter aus und erschließen sukzessive alle Tübinger Gewerbegebiete. Da- mit schaffen sie die Grundlage für effizientes, nachhaltiges Wirtschaften für die Unternehmen vor Ort. Gleichzeitig tragen sie zur optimalen Vernetzung in der Smart City der Zukunft und zur hohen Attraktivität Tübingens als Lebens- und Arbeitsort bei. Weiterer Pluspunkt: Ein Glasfasernetz braucht deutlich weniger Energie für Betrieb und Datentransport als Netze mit Kupfer- und Breitbandkabel. Innovative LÖSUNGEN AUF ZUKUNFTSFRAGEN lassen sich am besten durch fairen und vertrau- ensvollen Know-how-Transfer entwickeln. WISSENSTRANSFER als Zukunftsmotor und innovative, interdisziplinäre Ideenschmiede – dieses Konzept verfolgen die swt durch ihre Kooperationen mit Kommunalversorgern und Unternehmen aus der Region sowie mit den Universitäten Tübingen, Hohenheim, Stuttgart und der Forsthochschule in Rottenburg am Neckar. Denn um die Zukunft gut zu gestalten, braucht es frische Ideen. Dafür engagieren sich die swt Tag für Tag als Wegbereiter und Wegbegleiter – für einen echten kommunalen „Green Deal“. 120 132 138 156 168 172 181 185 187 194 199 220 227 Länge des Glasfasernetzes der swt in Kilometern 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 ’17 2018 2019 2020 2021 Lebensadern für die SMART City der Zukunft …

14 Ö K O N O M I E Sicher versorgt aus Tradition – regional und überregional ÖKONOMISCH ERFOLGREICH sind die swt durch ihre besondere Mischung aus Tradition und Innovation. Seit 160 Jahren sind sie in der Regi- on fest verwurzelt. Als kommunaler und regiona- ler Energieversorger sind sie den Menschen nah. Die swt stellen sicher, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher jederzeit mit grundlegenden Dienstleistungen und Gütern versorgt sind. des Fernwärmenetzes (Uhlandschiene, Güter- bahnhof, Südstadt) und der Modernisierung des Umspannwerks Waldhäuser Ost. INNOVATIVE ANGEBOTE UND ENERGIEKONZEPTE sowie Fairness im Umgang mit Geschäftspartnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichern den wirtschaftlichen Erfolg der Stadtwerke Tübin- gen – langfristig und nachhaltig. Die swt investieren kontinuierlich in ihre ANLAGEN UND NETZINFRASTRUKTUR. Allein für die Wasserversorgung waren es zwischen 2017 und 2021 25,48 Millionen Euro für Erhalt, Erneuerung und Ausbau. In den nächsten Jahren bauen die swt einen neuen Mischwasserbe- hälter in Derendingen. Damit schaffen die swt die Grundlage für eine sichere Versorgung mit Energie, Wärme und Wasser in einer ständig wachsenden Stadt wie Tübingen. EINE SICHERE GRUNDVERSORGUNG setzt eine stabile Netzinfrastruktur voraus. Dafür übernehmen die swt Verantwortung durch kon- tinuierliche Instandhaltung sowie durch konse- quente Modernisierung und Erweiterung der Leitungsnetze und technischen Anlagen. Das Ergebnis: hochmoderne und effiziente Anlagen, seltene Versorgungsunterbrechungen im Strom- netz mit Ausfallminuten, die deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt liegen. In den ver- gangenen Jahren haben die swt in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit ihrer Netze investiert. Unter anderem mit der Erneuerung und dem Ausbau der Hauptwasserleitung, der Sanierung des Mischwasserbehälters Sand, dem Ausbau Die schnell wachsende, prosperierende Univer- sitätsstadt stellt die swt vor immer neue Her- ausforderungen in allen Sparten. Mehr Bürge- rinnen und Bürger benötigen erweiterte Strom-, Gas- und Wärmenetze, größere Wasserspeicher und zusätzliche Kapazitäten in den Bädern und beim TüBus. Energieversorger wie die swt sind zudem verstärkt auch über ihr Stamm - gebiet hinaus aktiv, um dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck standzuhalten. Gezielt richten sie sich danach aus, NEUE MÄRKTE UND GESCHÄFTSFELDER zu erschließen. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit greifen bei den Stadtwerken Tübingen ineinander.

16 S O Z I A L E S Work-Life-Balance, Gesundheits- und Arbeitsschutz GEMEINSAM GEHT ES BESSER! Diese Erkennt- nis prägt das unternehmerische Handeln eben- so wie das Verhältnis zwischen Geschäftsfüh- rung und Belegschaft. Die swt schaffen sichere und attraktive Arbeitsplätze in Tübingen und sorgen für ein gutes Arbeitsumfeld für ihre Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit handeln sie – sozial, zuverlässig und nachhaltig. VERTRAUEN SCHENKEN UND VERANTWOR- TUNG ÜBERNEHMEN: Das sind die beiden Pole, zwischen denen Geschäftsführung, Führungs- kräfte und Personalabteilung versuchen, stets die richtige Balance zu halten mit dem Ziel echter Mitarbeiterfürsorge und Partizipation. VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE ist den Stadtwerken Tübingen wichtig. Seit 2013 sind sie mit dem Audit „berufundfamilie“ zertifiziert. Jahr für Jahr werden erreichte Ziele überprüft, neue Meilensteine festgelegt, um etwa mit flexiblen Teilzeitmodellen und familien- freundlichen Arbeitszeiten immer besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter einzugehen. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit lebensphasenbe- zogen erbringen. Beruf und Familie, Arbeit und Freizeit bleiben in Balance. DIE WORK-LIFE-BALANCE unterstützt auch das eigene swt-Fitness-Programm, das alle Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen können. DIE BETRIEBLICHE WIEDEREINGLIEDERUNG hilft Beschäftigten bei ihrer Rückkehr nach einer längeren Pause. Der Betriebsärztliche Dienst (BAD) vermittelt schnelle psychologische Beratung in persönlichen Krisensituationen. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unter- stützung brauchen, setzen die swt auf schnelle Lösungen. „Eine gute Balance zwischen Beruf und Familie schaffen wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch familienbewusste Personalpolitik und flexible Arbeitszeitmodelle.“ Thomas Welz, Bereichsleiter Personal Nachhaltiges, gesundes, umweltbewusstes Verhalten fördern die swt zum Beispiel auch durch den Umstieg aufs JobRad oder die Teilnahme am jährlichen, bundesweiten Stadtradeln. 119Anzahl der JobRadlerinnen und JobRadler zwischen 2017 und 2021

18 S O Z I A L E S Nachhaltig fördern durch Aus- und Weiterbildung MITARBEITERFÜRSORGE UND PARTIZIPATION gehen bei den Stadtwerken Tübingen Hand in Hand. So haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe und Mitgestaltung – nach innen und nach außen. Sei es durch Engagement bei den swt-Sportgruppen oder in der hauseigenen swt- Akademie. Sie fördert die swt-Belegschaft ge- zielt mit Trainings, Workshops und Seminaren. Anzahl der Vorträge und Seminare von swt-internen Referentinnen und Referenten im Rahmen der swt-Akademie 2017 – 2021 93 Bei der AUSBILDUNG ist es den swt wichtig, die Azubis optimal zu fördern und zu unterstüt- zen. In jeder Abteilung, die die Auszubildenden durchlaufen, bekommen sie eine Mentorin oder einen Mentor an ihre Seite gestellt. Das garantiert eine hochwertige, individuelle und persönliche Betreuung für alle Auszubildenden. „Bei den swt spürt man, dass man mitwirken kann, auch als Azubi. Das spornt an. Da will man gerne Teil der swt-Familie sein.“ Karina Galts, Jugend- und Auszubildendenvertreterin WERTSCHÄTZUNG UND BETEILIGUNG finden auch bei der Programmerstellung für die swt- Akademie statt. Die Personalabteilung fragt in allen Abteilungen den jeweiligen Bedarf ab. Welche Themen sind aktuell interessant? Wie kamen die bisherigen Angebote an? Welche Wünsche gibt es? Insgesamt bietet die swt-Aka- demie ein breites Spektrum an EDV-Workshops, technischen Unterweisungen, Vorträgen zu Datenschutz, Compliance, Gesprächstechniken, Rhetorik, Social Media, Vertrieb und Marketing, Projektmanagement und Schulungen zu Arbeits- sicherheit und Arbeitsschutz an. Bei der Auswahl der Referentinnen und Refe- renten legt die Personalabteilung Wert darauf, dass der Großteil aus dem eigenen Unter- nehmen stammt. Die „Neuen“ – ob Azubi, Führungs- oder Fachkraft – kommen so schneller im Betrieb an und haben die Möglichkeit, abteilungsübergreifend Kontakte zu knüpfen. Das fördert das SOZIALE MITEINANDER, sorgt für einen kooperativen Know-how-Transfer und erzeugt nebenbei ein Umfeld, in dem neue, innovative Ideen entstehen.

20 S O Z I A L E S Dialog und Kommunikation – direkt und persönlich TRANSPARENT. PERSÖNLICH. NAHBAR. So präsentieren sich die Stadtwerke Tübingen nach außen gegenüber Bürgerschaft, Kundinnen und Kunden, Sponsoringpartnern, Stakeholdern und Multiplikatoren. Diese offene Kommunika- tionskultur wird auch nach innen auf vielfältigen Ebenen und in verschiedenen Formaten gepflegt. Kommunikation ist Teil des swt-Arbeitsalltags: ob in Team-Meetings, Arbeitsgruppen, Projekt- oder Einsatzbesprechungen, ob live oder digital. Austausch findet auf viele Arten statt: im Betriebsrat, in der Jugend- und Auszubildenden- vertretung, durch Mitarbeitervertreter und -vertreterinnen im Aufsichtsrat, bei Umfragen, bei Betriebsratswahlen und Workshops, in der swt-Akademie, in den swt-Sportgruppen oder bei gemeinsamen Aktivitäten wie der Weihnachtsfeier, dem Betriebsausflug oder der Rentner-Hockete. FÜR TRANSPARENZ UND OFFENHEIT sorgen zudem neue, interaktive Dialogformate wie die 2019 eingeführte „Aktuelle Stunde“. Hier ste- hen Geschäftsführung und Bereichsleiter Rede und Antwort zu aktuellen Themen, nehmen An- regungen aus der Belegschaft auf, beantworten Fragen und informieren über neueste Entwick- lungen und Projekte. Im Intranet kommunizie- ren die swt aktuelle Meldungen, Stellenaus- schreibungen, Termine und Veranstaltungen. Ein neues „Social Intranet“ soll in Zukunft die interne Kommunikation durch mehr Feedback- und Interaktionsmöglichkeiten fördern. Unternehmensnachrichten für die Öffentlichkeit werden über die Presse- und Öffentlichkeits- arbeit, das swt-Kundenmagazin „TüWelt“, auf der swt-Webseite, im eigenen swt-Blog und auf allen gängigen Social-Media-Plattformen ver- öffentlicht. Follower auf Facebook (Stand Juli 2022) 22.400 2.870 Follower auf Instagram (Stand Juli 2022) Social Media ist schon seit 2012 fester Bestandteil der Kommunikation bei den swt. Damit die „Nettiquette“ immer gewahrt bleibt und die Regeln für alle transparent und nachvollziehbar sind, gibt es klare Social­Media­Guidelines. Sie sind für die swt­Belegschaft im Intranet abrufbar. Anzahl der Läuferinnen und Läufer, die bis heute seit dem ersten swt-Spendenlauf 2009 für einen guten Zweck gelaufen sind.

22 R Ü C K B L I C K & A U S B L I C K Nachwort NACHHALTIGKEIT ist bei den Stadtwerken Tübingen als Handlungsrahmen und Leitlinie in allen Unternehmensbereichen präsent. Sie prägt das Handeln heute und setzt Akzente für die Zukunft. Der Bereich „Erneuerbare Ener- gien und Innovation“ verknüpft technisches Know-how, schwäbischen Erfindergeist und den Willen, die Zukunft klima- und umweltfreund- lich zu gestalten. So treiben die swt aktiv die Energie- und Mobilitätswende voran – kommu- nal, regional, nachhaltig. WERTE wie Tradition, ökologische Verantwor- tung, Gemeinwohlorientierung und bürger- schaftliches Engagement für Kultur, Sport und soziale Projekte gehören zur DNA der swt. Die swt engagieren sich auch für Umwelt- und Klimaschutz, beispielsweise durch den swt-Um- weltpreis oder sportlich-soziale Aktivitäten wie den swt-Spendenlauf. Regional wirken die swt durch die Erweiterung ihrer Konzessionsgebiete und kommunale Kooperationen, durch Unter- stützung der Wirtschaft vor Ort und als Partner der Universitätsstadt Tübingen, durch sichere, familienfreundliche Arbeitsplätze für rund 500 Menschen. Alles zusammen ist ein guter Humus, um als Unternehmen weiter verantwor- tungsvoll zu wachsen. Universitätsstadt Tübingen „Klimaneutralität bis 2030“ in den Bereichen Wärme, Mobilität und Strom mit. ZUKUNFTSVISIONEN mit Leben zu füllen, daran arbeiten die swt auch gemeinsam mit kompetenten Partnern. Damit setzen sie auch überregional Akzepte für einen innovativen Klimaschutz. 2021 haben die swt zusammen mit dem Schweizer Unternehmen Furrer + Frey die weltweit erste Schnellladestation für Batterie- züge „VOLTAP“ entwickelt – ein innovativer Impuls in die Zukunft. Für eine zukünftige CO2-neutrale Wirtschaft engagieren sich die swt unter anderem in der neuen „Stadtwerke Initiative Klimaschutz“. In ihren eigenen Spar- ten setzen die swt mit einem klaren Klima- management und ihrem CO2-Reduktionspfad auf unternehmensweiten Klimaschutz. ZIELE sind Ankerpunkte. Zuvorderst gilt es, die Energie- und Mobilitätswende zu schaffen. Daran wirkt der ÖPNV mit seinem Ausbau des Angebots und der kontinuierlichen Umstellung auf Hybrid- und E-Busse aktiv mit. Die Wärme- wende hin zu mehr klimaschonender Erzeugung und Versorgung ist ein weiteres wesentliches Ziel der swt. Die Fortschreibung der Digitalisie- rung und der Ausbau der E-Mobilität erhöhen ebenfalls die Attraktivität der Universitätsstadt als Lebens- und Arbeitsort. So bauen die swt nicht nur die öffentliche E-Ladeinfrastruktur aus, sondern auch die in Unternehmen. Für Wohnungsbaugesellschaften setzen die swt Ladestationen in Mehrfamilienhäusern um. Neue Solar- und Windparks bauen die swt mit dem klaren Ziel, dass bis 2024 der selbst erzeugte Ökostrom insgesamt 75 Prozent des gesamten Tübinger Strombedarfs deckt. Die Stadtwerke wirken darüber hinaus als Tochtergesellschaft und Partner am Ziel der Aktueller CO2-Reduktionspfad:swtue.de/co2-senken

24 Ö K O L O G I E Herausgeber Stadtwerke Tübingen GmbH Eisenhutstraße 6, 72072 Tübingen www.swtue.de Redaktion Dr. Birgit Krämer, Kommunikation und Marketing Björn Lehrke, Kommunikation und Marketing Dr. Ulrich Schermaul, Kommunikation und Marketing Cornelia Szelényi, Kommunikation und Marketing Gestaltungskonzept und Layout Christiane Hemmerich Konzeption und Gestaltung,Tübingen; www.hemmerich.de Druck Druckerei Deile GmbH, Tübingen; www.deile.de Gedruckt auf Graspapier mit mineralölfreien Druckfarben. Im Graspapier sind bis zu 40 % Frischfasern aus Gras mit herkömmlichen, FSC-zertifizierten Frischfasern gemischt. © Stadtwerke Tübingen GmbH, Tübingen 2022 Die ökologische Verantwortung ernst nehmen Verbesserungen zur Weiterentwicklung vorschlagen Auf transparente Kommunikation achten Kunden- und Mitarbeiterbedürfnisse beachten und einen fairen Umgang pflegen Die Eigenständigkeit zur Mitgestaltung der Stadtentwicklung Tübingens einsetzen Auf regionale und kommunale Kooperationen setzen und von Energiekonzernen unabhängig bleiben Am Gemeinwohl orientieren U N T E R N E H M E N S G R U N D S ÄT Z E D E R S TA D T W E R K E T Ü B I N G E N